Ort: Göscheneralptal, Kanton Uri
Auftraggeber: SAC Sektion Lindenberg
Team: Christian Käser, Silvio Koch, René Frey
Leistung: Architektur, Visualisierung
Bauingenieur: WaltGalmarini AG, Zürich (Michael Bühler)
Bauphysik & Akustik: Steigmeier Akustik + Bauphysik GmbH, Baden (Jürg Steigmeier)
Modellbau: Gruber Forster GmbH, Zürich
Brandschutzplanung: WaltGalmarini AG, Zürich (Michael Bühler)
Verfahren: Anonymer Projektwettbewerb im Einladungsverfahren, 1.Preis
Wettbewerb: 2024
Kennwort: Jakobs Mantel
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Die Hütte liegt unterhalb des Salbitschijen auf 2105 m.ü.M an einem Südhang unter einer schützenden Erhöhung. Durch ihre Lage oberhalb der Waldgrenze ist sie von weit her sichtbar. Trotzdem ordnet sie sich durch Setzung und Form in der Landschaft ein. Mit feinen Winkeln formt sich die Gebäudemasse entlang der Höhenlinien.
Die Gemeinschaft steht im Zentrum. Die Salbithütte bleibt trotz Kapazitätssteigerung und Erhöhung von räumlich-funktionalem Komfort eine schützende Hütte, wo bei zentralem Feuer Freundschaften gepflegt und atemberaubende Ausblicke in die erhabene Berglandschaft genossen werden.
Die planerische Grundidee basiert auf der Strategie der Transformation und Integration. Der Bestand wird wertgeschätzt und weit möglichst erhalten. Die Erweiterung erfolgt an drei Stellen. Durch die Verteilung der neuen Gebäudemasse werden stimmige Volumen und Proportionen erzeugt. Alt und neu verschränken sich zu einem Ganzen.
Im Innern wird eine klare Nutzungsverteilung geschaffen und optimierte funktionale Abläufe organisiert. Ein «Mantel» für den polygonalen Bau von Jakob Eschenmoser von 1966 bildet den Haupteingriff. Die prägnante Typologie der radialen Anordnung wird aufgegriffen und zeitgemäss weiterentwickelt. Sämtliche Räume des Gästebereichs finden im vergrösserten Polygon Platz. Prägend für den Innenraum wird der baukulturell wertvolle Bestand, dessen zentraler Raum mit dem Ofen das Herzstück der Hütte bleibt. Gleichzeitig klärt der Neubauteil räumliche, funktionale, bauphysikalische und brandschutztechnische Aspekte.
Setzung, Form und Oberfläche prägen den Ausdruck. Analog zu den sich stets verändernden Bergformationen, münzt sich die polygonale Form in der Wahrnehmung der Berggänger*innen um in eine wandelnde Silhouette. Das durch eine Druckimprägnierung vergraute, teils schimmernde Holz trägt weiter dazu bei, dass die Fassade den Dialog mit der steinernen Welt rundum aufnimmt.