Ausgangspunkt für das Projekt „Dorfzentrum für Isele“ war das Interesse für lokales und einfaches Bauen, das wir fünf Initianten teilen, gekoppelt mit der Idee zur eigenhändigen Realisation eines Gebäudes im ostafrikanischen Staat Tansania. Als Partnerin konnten wir die NGO „Eine Weltgruppe Schlins/Röns“ gewinnen, welche die Trägerschaft des Projekts übernahm.
Der Fokus des Entwurfs lag auf dem Umgang mit Ressourcen, der Verwendung lokaler Materialien, traditionellen Bauweisen sowie soziokulturellen Begebenheiten. Der Bau wurde in enger wie unabdingbarer Zusammenarbeit mit lokalen Handwerksschülern und Handwerkern im ruralen Kontext des südlichen Hochlandes auf rund 1800 Meter über Meer realisiert.
Zwei eingeschossige Volumen, ein Verwaltungs- und ein Ökonomiegebäude, werden zueinander abgewinkelt, wodurch in ihrem Spannungsfeld ein öffentlicher Platz entsteht. Die beiden Gebäude sind ähnlich konzipiert: ein markanter Natursteinsockel und ein weit auskragendes Satteldach vereinen jeweils zwei abgeschlossene Körper, zwischen denen sich ein gedeckter Aussenraum befindet. Die angewandte Konstruktion basiert auf frei verfügbaren Ressourcen sowie auf einer einfach nachahmbaren Bautechnik. Dafür wurde die bekannte Technik des Bauens mit Adobe-Ziegeln – ungebrannten Lehmziegeln – aufgegriffen und weiterentwickelt.