2022

Wettbewerb

Diachron

BrüggliZug

Ort: Seebad Brüggli Zug

Auftraggeber: Korporation Zug, Baudepartement Stadt Zug

Team: ARGE Over Architekten & KUF Architekten | Marc Over, René Frey, Silvio Koch, Christian Käser

Verfahren: zweistufiger Studienauftrag, Stufe 1

Wettbewerb: 2022

Kennwort: Diachron

    Auf den geologischen Karten der Lorzeebene wird eine Landschaft sichtbar, die in der heutigen Realität unter Siedlungs- und Nutzungsstrukturen verborgen liegt: Die von Gletschern und Flüssen geformte Landschaft an der Schnittstelle von Fluss, See und Land. Eine Landschaft im ständigen Transformationsprozess, geprägt vom Rückgang des Reussgletschers und der Entstehung bzw. den periglazialen Veränderungen von Ägerisee und Zugersee. Ab der späten Eisenzeit wird der menschliche Einfluss im und auf das Delta immer sichtbarer, mehrere künstlichen Seeabsenkungen verändern Landschaft und Hydrologie grundlegend. Der Mensch übernimmt nun endgültig die Landschaftsgestaltung – das Brüggli ist im Anthropozän angekommen.
    Der Entwurf versteht die Schichten der Landschaft als Aufbewahrungsort für das kollektive Gedächtnis des Ortes. Dabei kommt der Freilegung bestehender Schichten eine zentrale Bedeutung zu, ebenso wie die Klärung und Vermittlung ihrer Zusammenhänge. Diese Lesbarkeit erfolgt subtil, verzichtet auf aufgezwungene Didaktik und wird zu einer atmosphärischen Landschaft zusammengefügt.